Kesseltaler Streifling
Weitere Bezeichnungen: Blutstreifling, Kesseltaler Blutstreifling, Rotstreifling, Herbststreifling.
Die nur lokal verbreitete Sorte stammt dem Namen nach aus dem Kesseltal südlich von Nördlingen. Sie gehört im südwestlichen Mittelfranken und im nördlichen Schwaben zu den häufigsten und beliebtesten Apfelsorten.
Frucht
mittelgroß, rundlich, meist mit markanten blutroten Streifen in der gelben Grundfarbe.
Fleisch
gelblichweiß, mürbe, angenehm süß, sehr saftig, mild säuerlich.
Reife
Mitte bis Ende September, bis Ende November haltbar
Verwendung
herbstlicher Tafelapfel, sehr gut auch für Küche und Most.
Baum
robuste Sorte, stark wachsend und alt werdend, infolge später Blütezeit nur schwach alternierend; auffällig große Blätter, dichtes Laubwerk.
Herkunft
Unbekannt.
Zwiebelborsdorfer
Weitere Bezeichnungen: Zwiebelapfel, Zipollenapfel, Käsapfel, Plattarsch, Englischer Borsdorfer, Bauernrenette, Scheibenrenette, Zwiebelborster, Zwiebel-Marschanzker (Österreich) u. v. a.
Der Ursprung der Sorte liegt weit vor 1800 in Holland oder in Deutschland. 1778 wurde der Zwiebelborsdorfer erstmals sicher beschrieben. War um 1850 in allen Teilen Deutschlands verbreitet.
Frucht
mittelgroß, ausgesprochen flachrund mit teils langem Stiel, an der Stielseite mit ausgedehnten Rostfiguren.
Fleisch
gelblichweiß, fein, mürbe, ziemlich saftig mit weinsäuerlichem Geschmack; in gutem Boden und warmem Klima edelaromatischer, ähnlich dem Edelborsdorfer.
Reife
Oktober, von November bis ins Frühjahr geniessbar.
Verwendung
Wirtschaftsapfel, auch als Tafelapfel.
Baum
flachkugelig, bildet in schwerem Boden große Bäume; Äste stark abste- hend, Baum mit etwas hängendem Wuchs; Neigung zur Alternanz.
Herkunft
LLA Triesdorf (ursprünglich vermutlich aus dem Chiemgau)
Roter Herbstkalvill
Weitere Bezeichnungen: Edelkönig, Blutapfel (Wachenhofen), Zigeuner (Holzingen), Erdbeerapfel, Brestlesapfel (Hundsdorf), Schlotterapfel (Wachenhofen), Himbeerapfel.
Die alte französische Sorte stammt aus der Auvergne und wurde bereits 1670 beschrieben. Schon um 1800 war sie in Deutschland weit verbreitet und unter zahlreichen Doppelnamen bekannt. Erstmals abgebildet wurde sie in der Würzburger „Pomona Franconica“ des fürst-bischöflichen Hofgärtners Mayer. Im Landkreis sind noch etliche Altbäume der wohlschme-ckenden Sorte bekannt, so in Weißenburg, Wachenhofen, Hunds¬dorf, Holzingen, Naßwiesen und Muhr am See.
Gestalt
mittelgroß, kugelig-konisch, unregelmäßig, stark gerippt.
Fleisch
weiß, von roten Adern durchzogen, teils rot marmoriert, saftig, weich, weinsäuerlich, himbeerartig gewürzt.
Reife
September, reif zu ernten, in abnehmender Qualität bis November haltbar.
Verwendung
früh reifender Tafelapfel, auch zum Dörren vorzüglich.
Baum
stark wachsend, mit breitpyramidaler Krone.
Herkunft
Holzingen.
Winterzitronenapfel
Weitere Bezeichnungen: Königsrenette. ALLGEMEINES
Die sehr alte Sorte ist deutscher Herkunft, sie wurde bereits vor 1800 in der Würzburger
„Pomona Franconica“ beschrieben. Bereits damals war sie weit verbreitet und eine der häufigsten Apfelsorten. Heute ist sie gefährdet und nur noch vereinzelt in alten Obstbeständen zu finden.
Frucht
Frucht kugelig bis hochgebaut, oft schief, ohne Rippen; Schale glatt, glänzend, wenig fettig, mit charakteristischen weißen Lentizellen, besonders in der verwaschenen blutroten Deckfarbe; Stiel sehr kurz, Kerne außergewöhnlich lang.
Fleisch
säuerlich, sehr saftig.
Reife
Ende Oktober, Dezember bis Mai genussreif, sehr gut lagerfähig
Verwendung
Tafel- und Wirtschaftsapfel für den Winter, sehr gut für Apfelwein
Baum
auch für raue Obstlagen, liebt tiefgründigen, fruchtbaren Boden; trägt
sehr bald und ist außerordentlich fruchtbar und zeigt wenig Alternanz; bildet große, ausgedehnte Baumkronen.
Herkunft
Obermögersheim.
Winterveilchenapfel
Weitere Bezeichnungen: Zäpfer (Mittelfranken), Violetter Apfel, Knäcker (mehrdeutig), Kohlapfel, Schwarzapfel.
Der Zäpfer, so die übliche, sehr alte mittelfränkische Bezeichnung, wurde bereits 1662 vom Altdorfer Professor Moritz Hoffmann erwähnt. Trotz seiner weiten Verbreitung im 19. Jahr-hundert „in verschiedenen Gegenden Süd- und Mitteldeutschlands“ und der großen Häufig-keit in Mittelfranken ist heute nur noch ein Altbaum in Gonnersdorf bei Cadolzburg bekannt. Als traditionsreiche und auch wohlschmeckende Frucht wird die Sorte jedoch seit vielen Jahren wieder vermehrt.
Frucht
Gestalt klein bis mittelgroß, veränderlich geformt, oft hoch gebaut und kegelför¬mig aussehend, ungleich gewölbt.
Fleisch
grünlichweiß, fest, mäßig saftig, kräftig süßsäuerlich, sehr aromatisch.
Reife
November, genussreif Dezember bis Februar.
Verwendung
Wirtschafts- und Mostapfel, auch als Tafelapfel brauchbar.
Baum
klein bis mittelgroß, mit lichter Krone, sehr fruchtbar und anspruchslos an das Klima.
Herkunft
Gonnersdorf bei Cadolzburg.
Winterveilchenapfel
Weitere Bezeichnungen: Zäpfer (Mittelfranken), Violetter Apfel, Knäcker (mehrdeutig), Kohlapfel, Schwarzapfel.
Der Zäpfer, so die übliche, sehr alte mittelfränkische Bezeichnung, wurde bereits 1662 vom Altdorfer Professor Moritz Hoffmann erwähnt. Trotz seiner weiten Verbreitung im 19. Jahr-hundert „in verschiedenen Gegenden Süd- und Mitteldeutschlands“ und der großen Häufig-keit in Mittelfranken ist heute nur noch ein Altbaum in Gonnersdorf bei Cadolzburg bekannt. Als traditionsreiche und auch wohlschmeckende Frucht wird die Sorte jedoch seit vielen Jahren wieder vermehrt.
Frucht
Gestalt klein bis mittelgroß, veränderlich geformt, oft hoch gebaut und kegelför¬mig aussehend, ungleich gewölbt.
Fleisch
grünlichweiß, fest, mäßig saftig, kräftig süßsäuerlich, sehr aromatisch.
Reife
November, genussreif Dezember bis Februar.
Verwendung
Wirtschafts- und Mostapfel, auch als Tafelapfel brauchbar.
Baum
klein bis mittelgroß, mit lichter Krone, sehr fruchtbar und anspruchslos an das Klima.
Herkunft
Gonnersdorf bei Cadolzburg.
Revalscher Birnapfel
Weitere Bezeichnungen: Revalischer Birnapfel.
Der bereits Ende Juli reifende Apfel war schon um 1800 in Deutschland bekannt. Dem Namen nach scheint er aus Reval zu stammen, dem heutigen Tallinn, der Hauptstadt von Estland, welche damals zum russischen Zarenreich gehörte. Diel beschrieb ihn 1804 als ein
„sehr schöner, und einer unserer frühesten Sommeräpfel, von recht delikatem Geschmack, dessen Haupttugend aber doch seine frühe Reifzeit ausmacht“. Gleichzeitig mit dem Weißen Astrachan reifend, übertrifft er diesen an Brauchbarkeit für die Küche. Der Name rührt vermutlich vom süßen Geschmack her, der an Birnen erinnert.
Gestalt
mittelgroß, meist plattrund, auch kugelförmig, etwas stielbauchig, gleichmäßig gebaut, oft aber mit ungleichen Hälften; besitzt tiefe Kelchgrube mit lang gespitzten Kelchblättern
Fleisch
hellgelblichweiß, fein, locker, ziemlich saftig, süß und alantartig gewürzt; neigt zum Glasigwerden (Zikadieren).
Reife
Ende Juli bis Anfang August, nur wenige Tage haltbar, wird bald mehlig.
Verwendung
Sehr guter Wirtschaftsapfel, muss zur rechten Zeit verwendet werden.
Baum
robust, etwas anfällig für Schorf; sehr fruchtbar und alljährlich tragbar; Blätter groß, dunkelgrün.
Herkunft
Nördlinger Ries.
Goldrenette aus Blenheim
Früherer Name: Muskatartige Renette (Spielberg), nicht aus Dettenheim!! Weitere Bezeichnungen: „Blenheimer“, Blenheim Orange, Woodstock Pippin.
Englische Sorte, wurde um 1740 nahe Schloss Blenheim (Oxfordshire) als Zufallssämling gefunden; der Name des 1722 fertig gestellten Schlosses erinnert an die Schlacht im Spanischen Erbfolgekrieg bei Blindheim nahe Höchstadt a. d. Donau im Jahr 1704; als Standardsorte früher stark verbreitet, sehr oft wurden ältere Sorten damit umveredelt und deshalb heute noch oft in Altbeständen.
Frucht
groß bis sehr groß, gleichmäßig flachrund mit breiter, in der Reife goldgelber Kelchschüssel; Kelchhöhle typisch flach und sehr weit geöffnet
Fleisch
gelblichweiß, edelaromatisch, nussartig gewürzt.ftig, süßsäuerlich, etwas gewürzt.
Reife
Mitte Oktober zu pflücken, genussreif von November bis März
Verwendung
sehr guter, großfrüchtiger Tafelapfel, auch Wirtschaftsapfel
Baum
starker Wuchs, bildet riesige Bäume; Krone breit ausladend; anspruchsvoll an den Boden, neigt zur Alternanz.
Herkunft
Spielberg
Luikenapfel Heunischhof
Arbeitsname: Luikenapfel (Heunischhof).
Die Herkunft ist unbekannt. Die Sorte soll ein Sämling des Gewürzluiken sein. Entstanden ist sie vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts. Der Apfel ist angeblich eine Lokalsorte im Alt-mühltal bei Weißenburg, er ist bisher jedoch nur aus den Triesdorfer Sorten¬sammlungen bekannt.
Gestalt
mittelgroß.
Fleisch
grüngelblich-weiß, saftig, fein säuerlich, gering aromatisch.
Reife
Dezember bis Februar/März.
Verwendung
Tafel- und Haushaltsapfel.
Baum
robust und widerstandsfähig; Ertrag früh einsetzend, ausreichend und regelmäßig.
Herkunft
Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf.
Roter Eiserapfel
Weitere Bezeichnungen: Roter Eiser, Eisenapfel, Bamberger, Drei Jahre dauernder Streifling, Kohlapfel, Eisapfel, Schornsteinfeger.
Die Herkunft der uralten, schon um 1800 weit verbreiteten Sorte ist unbekannt, sie wurde zumindest schon im 16. Jahrhundert kultiviert. Erstmals wurde sie 1802 vom hessischen Pomologen August Friedrich Adrian Diel unter dem Namen „Rother drei Jahre dauernder Streifling“ beschrieben. Insbesondere in Franken geht seine Kultur wohl bis auf das 16. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1857 änderte die Versammlung deutscher Pomologen den langen Dielschen Namen in den bis heute gültigen Namen „Roter Eiserapfel“. Ihre hohe Wertschätzung als „Oeconomiefrucht“ gründet sich vor allem auf ihre extrem lange Haltbarkeit und ihre Unempfindlichkeit bei der Aufbewahrung. Frisch vom Baum ist die Frucht nicht zu genießen. Früher wurde der „Eisenapfel“ in Erdmieten eingelagert und überwintert. Erst ab Januar oder besser ab April ist er in der Küche zu gebrauchen.
Gestalt
spezifisch schwere Früchten; Schale weißblau bereift.
Fleisch
gelblichweiß, weinsüß, saftarm, beim Kochen färbt sich das Fruchtfleisch rot.
Reife
Mitte Oktober pflückreif, von Dezember bis Juni nutzbar
Verwendung
Wirtschaftsapfel
Baum
sehr stark wachsend und sehr langlebig, robust und widerstandsfähig; Blüte lang anhaltend, gegen Witterung unempfindlich, deswegen unterliegt die Sorte kaum der Alternanz, sondern liefert Jahr für Jahr relativ gleichmäßig Erträge.
Herkunft
Unbekannt.
Kugelapfel
Weitere Bezeichnungen: Winterrowiener (Ottmarsfeld), Grüner Stettiner (irrtümlich).
Der Kugelapfel wurde erst 1855 beschrieben, obwohl er unzweifelhaft viel älter ist. Er war damals in Württemberg und in Bayern häufig und wurde vermutlich vorwiegend von herum-ziehen¬den Baumhändlern verbreitet. Er ist leicht mit dem früher sehr beliebten Grünen Stetti¬ner zu verwechseln, was vielleicht seine einstige Häufigkeit erklärt. Die Sorte galt bis vor wenigen Jahren als verschollen, doch gibt es im Landkreis noch eine Reihe von Altbäu-men, so z. B. in Kattenhochstatt, Markt Berolzheim, Ottmarsfeld, Osterdorf, Weimersheim sowie im Pfarrgarten Gnotzheim
Gestalt
mittelgroß bis groß, kugelförmig.
Fleisch
weiß bis grünlichweiß, sehr saftreich, fest, süßweinsauer, ohne Gewürz. saftig, knackig-fest, süßsäuerlich, etwas gewürzt.
Reife
Ende Oktober, haltbar bis weit ins Frühjahr.
Verwendung
Wirtschaftsobst, besonders zur Mostbereitung.
Baum
wächst ungemein lebhaft, bildet starke Hochstämme und ist sehr fruchtbar.
Herkunft
Kattenhochstatt oder Ottmarsfeld.
Kleiner Herrenapfel
Weitere Bezeichnungen: Drüfken, Herrenapfel.
Uralte Sorte, die in Sachsen entstanden ist. Vor 150 Jahren war der wohlschmeckende Kleine Herrenapfel eine der beliebtesten und häufigsten Äpfel in Franken. Benefiziat Koch schreibt: „Dauerte hier im Jahre 1850 bis Lichtmeß, i. l. 2. Febr. Ist in Spielberg und Heidenheim zu haben, u. im J. 1859 auch von mir im Schulgarten dahier vermehrt worden“. Der einzige bekannte Altbaum im Landkreis steht in Zimmern. Ein weiterer, vor ca. 50 Jahren umveredelter Baum ist aus Weimersheim bekannt.
Gestalt
klein bis mittelgroß, flachrund, regelmäßig geformt. „Drüfken“ bezieht sich auf die büschelweise hängenden Früchte; Apfelzwillinge sind häufiger.
Fleisch
säurearm und süß, reif bald mehlig.
Reife
Mitte September, haltbar bis Oktober.
Verwendung
Tafelapfel.
Baum
Wuchs schwach, Krone kugelig.
Herkunft
Zimmern.
Pappenheimer Kronenapfel
Edelreiser dieser Sorte wurden vor vielen Jahren von dem Bieswanger Obstkenner Ludwig Reitlinger nach Triesdorf gegeben. Der Ursprungsbaum soll in einem Obstgarten bei einem der gräflichen Gutshöfe um Pappenheim stehen, vermutlich bei Altheimersberg. Bei einer gemeinsamen Nachsuche im Jahr 2001 konnte der Urbaum nicht mehr gefunden werden. Den sonst völlig unbekannten Sortennamen hat ein alter Schäfer genannt. Dem Aussehen nach handelt es sich eventuell um einen Sämling des Edelborsdorfers.
Gestalt
klein bis mittelgroß, kugelig
Fleisch
unbekannt.
Reife
Oktober.
Verwendung
unbekannt.
Baum
unbekannt.
Herkunft
Gut Altheimersberg bei Pappenheim.
Luikenapfel Heunischhof
Arbeitsname: Luikenapfel (Heunischhof).
Die Herkunft ist unbekannt. Die Sorte soll ein Sämling des Gewürzluiken sein. Entstanden ist sie vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts. Der Apfel ist angeblich eine Lokalsorte im Alt-mühltal bei Weißenburg, er ist bisher jedoch nur aus den Triesdorfer Sorten¬sammlungen bekannt.
Gestalt
mittelgroß.
Fleisch
grüngelblich-weiß, saftig, fein säuerlich, gering aromatisch.
Reife
Dezember bis Februar/März.
Verwendung
Tafel- und Haushaltsapfel.
Baum
robust und widerstandsfähig; Ertrag früh einsetzend, ausreichend und regelmäßig.
Herkunft
Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf.
Krafts Adamsapfel
Der markante, sehr große und stark kantige Apfel wurde an drei Stellen bei Holzingen aufge-funden. Neben einem kleinen Baum dieser Sorte sind zwei teilveredelte Bäume bekannt. Von dem Holzinger Obstexperten Karl Kraft stammt der Name „Adamsapfel“, der allerdings für mehrere Sorten gebräuchlich ist und bereits 1804 für Weimersheim genannt wird. Ein „Adamsapfel (Lokalname Breitling)“ aus dem Katalog einer Ellinger Baumschule von 1910 könnte mit dieser Sorte identisch sein.
Gestalt
groß, abgestumpft kegelförmig, unregelmäßig, breite Rippen verlaufen über die Frucht.
Fleisch
mürbe.
Reife
Oktober, bis November haltbar.
Verwendung
Wirtschaftsapfel, vorzüglich zum Backen.
Baum
schwach wachsend, braucht gute Standorte.
Herkunft
Holzingen.
Reichtragender vom Zenngrund
Weitere Bezeichnungen: Zenngründer, Schafsnase.
Die Lokalsorte wurde um 1900 vom späteren Triesdorfer Lehrer Georg Ries aufgefunden, vermutlich in der Umgebung von Trautskirchen. Ab 1920 wurde sie in der Triesdorfer Baumschule vermehrt und vor allem im südwestlichen Mittelfranken verbreitet. Sie wird bis heute wegen ihres milden säurearmen Geschmacks gerne gepflanzt.
Gestalt
kegelförmig, zum Kelch zusammengezogen, unreif mit deutlichem bläulichen Wachsüberzug; Kernhaus sehr stielnah.
Fleisch
weiß, aromatisch, saftig mit wenig Säure, starke Neigung zum Glasigwerden.
Reife
September, vom Baum essbar und bis November haltbar.
Verwendung
Tafelapfel, auch für Küche und Saft.
Baum
sehr robust, mittelstark wachsend.
Herkunft
Unbekannt.
Wettringer Taubenapfel
Die fränkische Lokalsorte stammt aus Wettringen bei Schnelldorf im westlichen Landkreis Ansbach. Der um 1900 entstandene, wohlschmeckende Zufallssämling wurde von Baumwart Koch seit den 1920er Jahren bekannt gemacht. Später wurde er vor allem durch die Schopflo¬cher und Triesdorfer Baumschulen stark vermehrt und weit über den Rahmen einer Lokalsorte hinaus verbreitet. Manche Pomologen wollen in ihm die ältere amerikanische Sorte „Tauben¬apfel von St Louis“ sehen. Aufgrund seiner guten Frucht- und robusten Baumeigenschaften zählt er heute zu den gerne gepflanzten Apfelsorten bei Streuobstpflanzungen.
Gestalt
klein bis mittelgroß, kugelig bis hoch gebaut und kegelförmig.
Fleisch
weiß, saftig und süßsäuerlich.
Reife
Anfang Oktober, haltbar bis Dezember.
Verwendung
sehr guter Tafelapfel, auch für den Haushalt.
Baum
sehr stark wachsend, Krone hochpyramidal; Holz sehr frosthart.
Herkunft
Unbekannt
Hürther Apfel
Weitere Bezeichnungen: Hürther, Hiirder, Hiirderli (mundartlich).
Der Hürther Apfel ist eine früher sehr beliebte Lokalsorte im Gebiet Weißenburg- Treuchtlingen-Pappenheim, die in fast jedem Garten zu finden war. Nach Erzählungen soll er vom früheren Besitzer des Gutes Hürth bei Dietfurt i. Mfr. namens Zischler in den 1920er bis 1930er Jahren gezüchtet worden sein. Aktuell ist dort jedoch nicht einmal mehr der Sortenname bekannt.
Ein Obstkenner aus Bieswang erzählte um das Jahr 2000 von einem großen und einem kleinen Hürther Apfel. Trotz der mittlerweile identifizierten 30 Altbäume dieser Sorte im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen konnte dies bisher nicht bestätigt werden.
Gestalt
mittelgroß, selten größer; kugelförmig
Fleisch
gelblich, fest, knackig, saftig, angenehm säuerlich-süß, aber wenig aromatisch.
Reife
Anfang Oktober, ab November zu verwenden, bis Januar haltbar.
Verwendung
Tafel- und Wirtschaftsapfel.
Baum
robust mit feintriebigen, stark hängenden Ästen; wenig schorfempfindlich; trägt früh und reichlich
Herkunft
Nagelberg bei Dettenheim.
Der Obstsortengarten ist in drei Abteilungen gegliedert:
Hauptsorten:
In der Abteilung Hauptsorten der Obstarche befinden sich alte, ehedem stark verbreitete Apfel- und Birnensorten, wie z.B. der Edelborsdorfer, die inzwischen nur noch von wenigen Spezialbaumschulen bezogen werden können.
Regionale Sorten:
Bei den Regionalen Sorten sind noch bekannte und regional verbreitete Sorten, wie z. B. der Wettringer Taubenapfel zu finden. Aber auch alte wohl nur lokal verbreitete Sorten, wie der Hürther Apfel sind aufgepflanzt.
Unbekannte Sorten:
Viele Sorten jedoch, die oft noch mehrfach in den Dörfern, auf alten Obstwiesen und an alten Wegrainen zu finden sind, sind bisher ohne Namen geblieben. Diese noch unbekannten Sorten konnten bisher pomologisch keiner Hauptsorte zugeordnet werden. Etliche Sorten führen deshalb lediglich einen Arbeitsnamen. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei unbekannten Sorten fast immer um sehr alte, früher meist deutschlandweit verbreitete Hauptsorten handelt. Deshalb ist zu erwarten, dass sich im Laufe der Zeit bei einigen der hier angepflanzten unbekannten Sorten Änderungen ergeben.