Kleiner Neutzerling
Weitere Bezeichnungen: Knäcker, Knäckerle, Hirschknäckerle (Fränkische Schweiz).
Die uralte Sorte ist vermutlich vor 1600 in Franken entstanden. Eine erste Erwähnung findet sich in Wolfgang Jakob Dümlers 1651 in Nürnberg erschienenem „Obstgarten“. Um 1862 war der Knäcker in Mittelfranken allgemein verbreitet und sehr gerühmt wegen der „großen Bäume von großer Frucht¬barkeit“. Heute sind nur noch wenige alte Baumriesen im Forchheimer Land vorhanden. Seit etlichen Jahren wird die immer noch beliebte Sorte von Baumschulen wieder angeboten.
Gestalt
klein, stumpfkegelförmig.
Fleisch
gelblich-weiß, fest, mäßig saftig, sehr süß und etwas aromatisch.
Reife
September - November.
Verwendung
zum Frischverzehr, im Haushalt zum Backen und Dörren.
Baum
groß und alt werdend, trägt jedes Jahr, auch für raues Klima.
Herkunft
Baumschule Schmitt, Poxdorf.
Köstlicher Tafelapfel
Die Sorte stammt aus einem Bauerngarten am Weinberg am Nordwestrand von Schwabach. Die Besitzer verkauften die Früchte des Gartens bis vor einigen Jahrzehnten am Markt.
Deshalb existieren dort bis heute bemerkenswerte und teils unbekannte Sorten.
Der neben der Zufahrt stehende, deutlich veredelte Altbaum wurde sehr kurz nach der Entdeckung der Sorte im Jahr 2007 abgesägt.
Die Sorte ist bisher trotz markanter Merkmale deutschlandweit unbekannt.
Gestalt
klein bis mittelgroß, mit markantem offenen Kelch, der von grünen Kelchblättchen bekrönt wird
Fleisch
süß weinsäuerlich, saftig.
Reife
September.
Verwendung
hervorragender Tafelapfel.
Baum
unbekannt.
Herkunft
Weinberg bei Schwabach.
AT Roter Walzenapfel (Weimersheim)
Arbeitsname: Roter Walzenapfel (Weimersheim).
Von dieser Sorte ist ein einziger Baum vom Flüglinger Berg bei Weimersheim bekannt. Hier steht die Baumruine gemeinsam mit zahlreichen anderen wertvollen alten Sorten in einer ver¬wahrlosten Schafhutung. Bei Pomologen ist der Apfel heute unbekannt. Er ist ein Relikt des früher wirtschaftlich bedeutenden Weimersheimer Obstbaus, der um den Ort eine Vielzahl heute vergessener Obstsorten hinterlassen hat.
Gestalt
kugelförmig bis walzenförmig, Stiel kurz, oft verdickt.
Fleisch
gelblichweiß, grobzellig, mäßig saftig.
Reife
Oktober.
Verwendung
Wirtschaftsapfel.
Baum
mittelstark wachsend.
Herkunft
Flüglinger Berg bei Weimersheim.
Schöner aus Miltenberg
Früherer Name: Rosa Kantenapfel (Markt Berolzheim) Weitere Bezeichnungen: keine
Der Apfel war ursprünglich Lokalsorte aus dem westlichen Unterfranken, wo er auch heute noch bekannt ist; erhielt auf der Internationalen Obstausstellung 1904 in Düsseldorf einen ersten Preis und wurde dank dieser Empfehlung in ganz Deutschland verbreitet
Gestalt
hochkegel- bis kugelförmig, zum Kelch "zugespitzt"
Fleisch
Geschmack mild süß-säuerlich.
Reife
Ende September, bis Dezember haltbar
Verwendung
Tafel- und Wirtschaftsapfel.
Baum
anfällig für Stippe, etwas für Schorf; für extensiven Streuobstbau trotz der Anfälligkeit für Stippe geeignet für mittlere und höhere Lagen (vorwiegend als fruchtbare und vielseitig verwertbare Sorte)
Herkunft
Markt Berolzheim.
Mariabrunner Hartapfel
Drei Bäume dieser Sorte stehen auf einer früher beweideten Hangwiese bei Mariabrunn nahe Heidenheim. Infolge starker Verbuschung des Hanges sind diese einzigen bekannten Bäume bereits stark geschädigt, so dass eine Vermehrung dringlich ist. Pomologisch konnte die markante Frucht bisher nicht identifiziert werden.
Gestalt
mittelgroß, flachkugelig, teils zum Kelch breiter werdend.
Fleisch
weißlichgelb, fest, knackig, wohlschmeckend.
Reife
Mitte bis Ende Oktober, hält bis Januar/Februar.
Verwendung
Tafelapfel für den Winter.
Baum
mittelstark wachsend.
Herkunft
Mariabrunn bei Heidenheim.
Muskatartige Renette (Dettenheim)
Arbeitsname: Muskatartige Renette (Dettenheim).
Bäume dieser Sorte wurden mehrfach im Landkreis aufgefunden, so in Rehlingen und Spiel-berg sowie bei Dettenheim und Markt Berolzheim. Im letzten Ort wurde der Name „Muskat-renette“ genannt. Deswegen handelt es sich eventuell um diese sehr alte, bereits 1608 be-schriebene und vermutlich aus Holland stammende Hauptsorte.
Gestalt
kugelförmig, meist etwas abgeflacht.
Fleisch
weiß, fein, saftig, gewürzt
Reife
Oktober, lange haltbar.
Verwendung
Tafelapfel für den Winter, auch für den Haushalt.
Baum
mittelstark wachsend.
Herkunft
Nagelberg bei Dettenheim.
Mariabrunner Hartapfel
Drei Bäume dieser Sorte stehen auf einer früher beweideten Hangwiese bei Mariabrunn nahe Heidenheim. Infolge starker Verbuschung des Hanges sind diese einzigen bekannten Bäume bereits stark geschädigt, so dass eine Vermehrung dringlich ist. Pomologisch konnte die markante Frucht bisher nicht identifiziert werden.
Gestalt
mittelgroß, flachkugelig, teils zum Kelch breiter werdend.
Fleisch
weißlichgelb, fest, knackig, wohlschmeckend.
Reife
Mitte bis Ende Oktober, hält bis Januar/Februar.
Verwendung
Tafelapfel für den Winter.
Baum
mittelstark wachsend.
Herkunft
Mariabrunn bei Heidenheim.
AT Roter Spitzapfel (Heidenheim)
Gemeinsam mit einigen anderen historischen Sorten wie dem Braunen Matapfel steht diese pomologisch noch nicht bestimmte Sorte in drei Altbäumen an einem früher beweideten Hang bei Mariabrunn südlich von Heidenheim. Vom Aussehen her zeigt die Sorte Ähnlichkeit mit der Gruppe der „Prinzenäpfel“.
Gestalt
mittelgroß, kegelförmig, hochgebaut, stark kantig, Stiel dünn
Fleisch
gelblichweiß, mürb, mäßig saftig.
Reife
Ende September, haltbar bis Anfang Dezember.
Verwendung
Tafelapfel.
Baum
mittelstark bis stark wachsend.
Herkunft
Mariabrunn bei Heidenheim.
Der Obstsortengarten ist in drei Abteilungen gegliedert:
Hauptsorten:
In der Abteilung Hauptsorten der Obstarche befinden sich alte, ehedem stark verbreitete Apfel- und Birnensorten, wie z.B. der Edelborsdorfer, die inzwischen nur noch von wenigen Spezialbaumschulen bezogen werden können.
Regionale Sorten:
Bei den Regionalen Sorten sind noch bekannte und regional verbreitete Sorten, wie z. B. der Wettringer Taubenapfel zu finden. Aber auch alte wohl nur lokal verbreitete Sorten, wie der Hürther Apfel sind aufgepflanzt.
Unbekannte Sorten:
Viele Sorten jedoch, die oft noch mehrfach in den Dörfern, auf alten Obstwiesen und an alten Wegrainen zu finden sind, sind bisher ohne Namen geblieben. Diese noch unbekannten Sorten konnten bisher pomologisch keiner Hauptsorte zugeordnet werden. Etliche Sorten führen deshalb lediglich einen Arbeitsnamen. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei unbekannten Sorten fast immer um sehr alte, früher meist deutschlandweit verbreitete Hauptsorten handelt. Deshalb ist zu erwarten, dass sich im Laufe der Zeit bei einigen der hier angepflanzten unbekannten Sorten Änderungen ergeben.